Kräuterpalette

Ich hatte während der Corona-Zeit nicht wahnsinnig mehr Zeit, da wir normal weiterarbeiten durften. Mein Mann und ich sind immer im Homeoffice und so lief alles seinen (fast) gewohnten Gang, aber die Freizeitgestaltung war eine andere. Keine Treffen mit der Patchworkgruppe und vor allem kein Tennis.

Da ich zum Aufräumen, Entrümpeln etc. so gar keine Lust hatte, habe ich mich auf den Garten gestürzt und mit Hingabe Beete von Unkraut und Efeu befreit und habe mit dem Gemüseanbau angefangen. Tomaten im Kübel gab es bei uns jedes Jahr, aber dieses Jahr sogar mit selbst vorgezogenen Tomaten, Kürbissen, Gurken etc. Die Bau- und Gartenmärkte haben mit mir viel Umsatz gemacht.

Wir hatten aus einer unserer Renovierungsaktionen noch eine Palette im Garten herumstehen, die ich immer mal verbauen wollte. Ich habe mir Zinkeinsätze dafür gekauft und alle möglichen Kräuter, die vorher in verschiedenen Töpfen waren, umgetopft und beim Gärtner noch ein paar dazu gekauft. Unten rechts ist noch ein Einsatz leer, da muss ich nochmal zum Blumenladen meines Vertrauens fahren…

Die Palette steht unter dem Küchenfenster vor dem Haus, da komme ich während des Kochens schnell hin. Meine Tochter ist jetzt auf Natur-Frischkäse umgestiegen und sammelt sich frisch die Kräuter zum Drauflegen. (Dabei fällt mir ein, wir wollten in den Sommerferien Frischkäse selber herstellen. Hat jemand von Euch Erfahrung, wie wir das ohne Lab herstellen können?)

Kräuterpalette

Es gibt Petersilie, Schnittlauch (oben links), Cocktailminze, Zitronenmelisse (oben rechts), Majoran, Oregano (Mitte links), Petersilie, Basilikum (Mitte rechts), Salbei und Thymian (unten links).

In den Zinkeimern befinden sich noch Rosmarintöpfchen aus verschiedenen Jahren und im gelben Töpfchen ist ein hängender Thymian.

Gärtnern in der Stadt

Am liebsten verschenke ich Bücher. Und da mein Bruder auch kocht, sich für Umweltthemen interessiert und einen Nutzgarten hat, ist er mein ‚Lieblingsopfer‘.
Nachdem er zu Weihnachten von Attila Hildmann ‚Vegan for fun‘ bekommen hat, gab es zum Geburtstag zum einen ‚Bohnen – vom Garten in die Küche‘ aus dem Pala-Verlag und ‚Gärntern in der Stadt‘.
Ich bestelle meine Bücher immer im Schreibwarenladen im Nachbardorf und lasse auch nie etwas verpacken, weil ich ja selber immer erstmal reinschauen muß.

Das Buch ‚Gärntern in der Stadt‘ habe ich von vorne bis hinten gelesen. Es geht u.a. um Schrebergärten, Gemeinschaftsgärten (wie zB den Prinzessinengarten in Berlin), Hofgemeinschaften, Bienenzucht in der Stadt.

Es geht aber auch um Saatgut. Und den Verlust der Artenvielfalt. Und das es auch diese Gemeinschaften sind, die die Artenvielfalt durch regelmäßigen Anbau und Tausch am Leben erhalten.

Wenn ich hier im Dorf meine Setzlinge kaufe, dann weiß ich, dass sie alle vom gleichen Großhändler kommen. Ich bekomme Fleischtomaten, Cocktailtomaten, Paprika und Pepperoni. Sorten stehen da schon gar keine mehr dabei. Also habe ich dieses Jahr wieder angefangen auf der Fensterbank vorzuziehen. Die RaritÄtenmischen vom VEN und die Cocktailtomaten ‚Zuckertraube‘ der Bingenheimer Saatgut AG sind auch sehr gut angegangen. Die Chili und die Paprika sind gar nichts geworden.

Als ich dann bei Sus im Corum-Blog gelesen haben, dass sie ihre Setzlinge auf den PflanzenflohmÄrkten in der Region verkauft und auch noch die Termine bekanntgegeben hat, habe ich sie angeschrieben, ob sie auch in mein Dorf kommt. Leider hatte sie sich an diesem Termin für einen anderen Markt entschieden, aber sie war nachmittags in der Gegend. Diese Gelegenheit ein Gesicht zu einem Blog zu bekommen und die Aussicht auf Setzlinge, die ich sonst nicht zu kaufen bekommen, konnte ich mir nicht entgehen lassen.

Zu meinen Errungenschaften gehÖren: Jimmy Nardello, Czech Black, Pepperballs (alles Chili), orangene Naschpaprika und rot-gelbe Zebratomaten.

Sus, es hat mich gefreut, Dich zu treffen. Ich hatte ja leider nicht viel Zeit. Nächstes Jahr plane ich mehr Zeit ein.